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Ela Nord, Ausstellung APOKALYPSE - the future is fake, 01 / 04 /  06, Schlauch, Acryl
Ela Nord 
APOKALYPSE - the future is fake

Ausstellungseröffnung Donnerstag, 01.02.24, 18 - 20 Uhr

Der Begriff „APOKALYPSE“ steht meistens, etwa in der christlichen Ikonographie, für etwas Endgültiges: das zerstörerische Ende aller Dinge. Der Ansatz, "APOKALYPSE" mit großer Vernichtung gleichzusetzen, ist im Bilderkanon fest verankert.
Geläufig ist uns die Symbolik durch ein eigenes Genre in der Filmindustrie, der Belletristik und in anderen kulturellen Sparten, gleichgültig, ob es sich um künstlerisch Anspruchsvolles oder um triviale Ausprägungen handelt.
Alle bemühen das Spiel mit Beklemmung und Angst, die beinahe unausweichlich an den Begriff gebunden sind.
Ela Nord kehrt in ihrer Serie THE FUTURE IS FAKE diesen Ansatz um und betrachtet stattdessen die APOKALYPSE als reinigendes Ereignis, aus dem durch vorangegangene Zerstörung neue Gebilde und Formen entstehen.
Die APOKALYPSE wird hier nicht als Todbringer, sondern als neutraler Transformator aufgefasst.
Die Formel könnte lauten: Apokalypse = Asche = Metamorphose.
Eine wörtliche Übersetzung von Apokalypse, nämlich „Ent-Hüllung“, spiegelt sich in den verwendeten Materialien wider, die nicht organisch sind. Es handelt sich um Kunststoffe, die einer weit stärkeren Hitze ausgesetzt werden als vorgesehen: schmelzen, zusammenziehen, verbrennen.
Durch diesen Prozess entstehen neue Gefüge, Modelle und Oberflächen, die natürliche Rohstoffe abbilden wollen, wie Holz, Kohle oder Blätter. Aus einem gewöhnlichen Werkstoff ein anderes Material zu erschaffen (selbst wenn dies nur scheinbar ist), kennzeichnet die Serie TUBES, die keinen Fokus auf den notwendigerweise zerstörerischen Herstellungsprozess legt, sondern auf das Gegenteil: indem wir etwas in einen anderen Zustand überführen, entstehen Ergebnisse, die uns auf
positive Weise erinnern an den tiefgreifenden Vorgang der Erneuerung und Neubildung.
Zusätzlich finden Überlegungen zu den natürlichen Ressourcen Eingang in die Objekte, die auf eine künftige mögliche Situation anspielen, dass wir bestimmte Materialien wie Holz unter Umständen nicht mehr verwenden können für Alltagsgegenstände wie etwa Möbel. Die Vision, dass der Gebrauch von Holz in der Zukunft gar verboten werden könnte, führt Ela Nord zu dem Gedankenexperiment, dass wir Oberflächen und Optiken künftig vielleicht werden fälschen“ müssen um in den Genuss des Anblicks von Holz zu gelangen. Das Spiel mit den Begriffen „echt/original/natürlich“ gegenüber
„fake/reproduziert/künstlich“ spiegelt sich in den Trompe-l‘oeil ähnlich gestalteten Schmuckstücken, denen man das eigentliche Material nicht mehr auf den ersten Blick ansieht, wobei es weniger um eine Art „Zauberwerk“ geht, in dem die Technik eine Rolle spielt, sondern vielmehr um das Bewusstsein der Notwendigkeit eines Umdenkens hinsichtlich der Verwendung von natürlichen Materialien.

Ausstellung Februar / März 2024 bei V&V.
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Ela Nord, Ausstellung FAKE FOREST,  Serie “tubes”, Ketten, Kunststoff, Pigment, 2023 / Fotos: Sarah Sigmund, Ela Nord
Ela Nord 
FAKE FOREST

In der Serie „fake forest“ legt Ela Nord den Fokus weniger auf den Moment der Fälschung, als vielmehr auf den der Imitation. Dies spiegelt sich in den verwendeten Materialien wider, die nicht organisch sind. Es handelt sich um Schläuche, die einer stärkeren Hitze ausgesetzt werden als vorgesehen: schmelzen, zusammenziehen, verbrennen. Durch diesen Prozess entstehen neue Gefüge und Oberflächen, die natürliche Rohstoffe abbilden wollen, wie Leder, Kohle, Knochen oder Äste.

Die in der Galerie V&V gezeigten Stücke „fake forest“ aus der Serie TUBES (seit 2020) bilden verschiedene Hölzer wie Bambus, Birke, Ebenholz oder Milchorangenbaum nach. Aus einem gewöhnlichen Alltagswerkstoff ein anderes Material zu erschaffen (selbst wenn dies nur scheinbar ist), versteht die Künstlerin als positiven Prozess: indem wir etwas in einen anderen Zustand überführen, entstehen Ergebnisse, die uns an den tiefgreifenden Vorgang der Erneuerung und Neubildung erinnern. Ela Nord sammelt kurze Schlauchreste von Elektrikern, die in den Müll geworfen werden, für ihre Schmuckstücke. Ihre Vision ist, dass wir in Zukunft Werkstoffe verwenden, die der Natur nicht gewaltsam entrissen werden, wie es heute
geschieht. Wir sollten schnell agieren und die Verwendung von organischen Quellen neu denken, denn echte Bio-Ressourcen werden mit Sicherheit irgendwann zu kostbar werden oder sogar in einigen Jahren verschwinden. Objekte, die vorgeben, organisch zu sein, obwohl sie es nicht sind, könnten eine mögliche Lösung sein.
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