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Galerie V&V
Die Galerie V & V zeigte von 24.01. bis 16.03.2019 zwei künstlerische Positionen, die durch ihre unterschiedliche Materialwahl zunächst in völligem Kontrast zu stehen scheinen. Den glänzenden, metallischen bild-hauerischen Experimenten Götz Burys werden die weichen, floralen Gebilde Birgit Schlarmanns gegen-über gestellt. Auf der einen Seite steht das Spiel mit dem Pompösen, der vorgeführten Dekadenz sakraler und profaner Machtsphären. Auf der anderen findet sich das Natürliche, der fortschreitend bis zur Überwucherung erblühende schmuckhafte Ausdruck. Das Zusammenspiel beider künstlerischer Ansätze lässt dabei ein zeitgenössisches Panoptikum erwachsen, das als kritischer Blick auf die ehemalige Kaiserstadt Wien verstanden werden kann, die nach außen hin gerne als zwischen Tradition und Moderne gefangene Matrone präsentiert wird. Liturgische Geräte und Insignien, wie Krone oder Zepter, sind aus silbernen Löffeln, Eierbechern und Zitronenpressen konstruiert. Die Juwelen, Geschmeide und apotropäischen Amulette bestehen aus Filz, vielfarbigen Stoffen und Glasperlen. So eröffnet sich eine Schatzkammer, in der die Tabernakel aus Käsereiben Aufbewahrungsstätten für wollene Reliquien sind und Kurioses auf Zauberhaftes trifft. Ohne Übertreibung...
Text: Fabia M. Podgorschek / Bilder: Götz Bury
Textilschmuck von Birgit Schlarmann; Tabernakel und Schreine von Götz Bury; © Galerie V&V, Birgit Schlarmann, Götz Bury
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